Kaiserschnitt

Erfahrungsbericht zum Thema Kaiserschnitt

© Petra Friberg

Ich habe die Erfahrung mit Kaiserschnitten bei Chinchillaweibchen jetzt 3 x machen müssen.


Weibchen und Baby nach Kaiserschnitt

Gründe:

  1. Baby war zu groß, kam aber nach 12 Stunden dennoch lebend und überlebte (erstgebärendes Weibchen).

  2. Ein erfahrenes Weibchen (6. Wurf) hatte Presswehen, ging aber nicht auf, die Babys wurden daher totgequetscht.

  3. Alle Babys lagen verkehrt und 2 davon quer (eines in Klappmesserhaltung versperrte den Ausgang). Das erste kam wahrscheinlich rückwärts auf die Welt, da ihm ein Stück Haut an der Seite und hinten am Oberschenkel fehlt. Die 2 querliegenden haben es nicht geschafft.

Wie der Arzt vorgegangen ist:
Chin abtasten (Not erkennen/bestätigen), wiegen, Narkose dosieren (keine Gasnarkose, sondern Spritze).

5-10 Minuten später wurde die Stelle um den Hinterschenkel/Flanke Hinterschenkel großflächig rasiert, desinfiziert. Der Schnitt wurde seitlich entlang des Schenkels geführt (fast in der Leiste), etwa 5 cm klein.
Die Babys und Plazenten wurden dann aus den Gebärmutterhörnern entnommen, danach wurden diese wieder zugenäht (lösliche Fäden).

Die große Schnittstelle am Schenkel wurd mit etwa 6-8 Stichen vernäht, anschließend noch einmal desinfiziert.

Die Tier erwachten einige Zeit später langsam aus der Vollnarkose (in dieser Zeit muss man sie unbedingt warm halten), etwa 10 Stunden waren die Tiere wieder vollkommen fit.

Vorteile des seitlichen Schnittes gegenüber des unteren Bauchdecken-Schnittes:
Es kommt mehr Luft an die Narbe, kein Dreck rein, heilt schneller und das Infektionsrisiko ist deutlich gesenkt, keine Heilungsprobleme. Das Chinchilla kann nicht so leicht an die Fäden dran.

Ich habe alle Kaiserschnitt-Weibchen bisher durchgebracht, keines ist gestorben oder hatte Komplikationen.


Kastrationsnarbe (Kaiserschnitt) beim Weibchen,
1 Tag alt, Bauchdeckenschnitt.


Frische Kastrationsnarbe (Kaiserschnitt) beim Weibchen,
seitlicher Schnitt

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